Von “aber” zu “und” im Denken und Diskutieren

Spätestens, wenn wir der anderen Position in einer Diskussion eine gewisse Berechtigung einräumen, dann ist es eine interessante Übung in den Und-Modus zu wechseln, anstatt wie an anderer Stelle ausgeführt Einzelinteressen zu diskutieren, das könnte helfen gemeinsame Ziele zu definieren und echte Handlungsoptionen zu entwickeln.

Jede Beschreibung ist vereinfachend. Sowohl eine persönliche Position (und nunmal subjektiv Ist), als auch ein ausgearbeitetes Modell, selbst wenn es bis zur Wissenschaft ausdetailiert wird.

In der Talkrunde, rund um das Thema Verkehr, mit den Aspekten Schadstoffbelastung, Bürgergesundheit, Stadtverwaltung in Verantwortung für die Bürger, Nutzungsrecht der Fahrzeugbesitzer mit Dieselmotor, war jede Position für sich sachlich richtig und plausibel.

Um hin zu denkbaren und gleichzitig sinnvollen Handlungsoptionen zu kommen schlage ich jedem von uns vor: Verbinden wir die Positionen am Tisch mit einem “und”, anstatt sie als “entweder oder” zu diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn die Damen und Herren Moderatoren dieser Runden die Karte spielen würden und fragen: “Die Positionen und Lösungsansätze kennen wir nun, welche weiteren “Und-Handlungsoptionen” kann es noch geben? Zusätzlich bitte fragen welche “Und-Aspekte” noch vom Thema tangiert sind. wie etwa, welche Gesamtstrategie der Stadt zum Thema Verkehr es gibt?

Tatsächlich fällt mir in diesem Moment auf, dass die Runde ohne einen Städtischen Vertreter stattgefunden hat.
So waren für das System Stadt noch nicht einmal alle relevanten Positionen vertreten. In welcher Situation steht eine Stadtverwaltung und welche Strategien hat die Verwaltung?

Wir dürfen auch nicht die “Stadt Wuppertal” als System mit der Stadtverwaltung gleichsetzen. Ich glaube auch hier machen wir oft eine Vereinfachung die problematisch ist, wenn wir sagen “Die Stadt reagiert jetzt mit einem Dieselfahrverbot”. Es ist die Stadtverwaltung als ein spezifischer Akteur im System Stadt. Die Stadt ist die Gemeinschaft aus Bürgern, Pendlern (spätestens, wenn sie die Stadtgrenze überqueren) Firmen und eben Stadtverwaltung.

Das System Stadt hat erstmal unterschiedliche Anforderungen als “UND-Verknüpfung” zu erfüllen. Wir als System Stadt müssen sehen welche Priorität wir welcher Anforderung einräumen und die Stadtverwaltung ist hier eben nur ein Akteur mit bestimmten Aufgaben.
Wieder bin ich gespannt, welche Lösungen wir verwirklichen, wenn wir nach dem Prinzip des systemischen Konsens, dann die Handlungsoption wählen und umsetzen, welches in Summe den wenigsten Widerstand erzeugt.

Ich freue mich wirklich darauf.

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