Nachhhaltig, grün, clean, fair, regional, ökologisch, sozial… und was es wir noch alles für Begriffe nutzen, um sinnvolles und zukunftsorientiertes Handeln zu beschreiben. Mich lässt eine Anmerkung von Professor Braungart nicht los. Er wirbt seit Jahrzehnten unermüdlich das Denk- und Materialstrom-Prinzips “Cradle to Cradle” in Vorträgen, seinen Professuren und das weltweit. (Siehe unten*)
Das konktrete Zitat von ihm lautet: Wir brauchen eine andere Sprache… [wenn es um Nachhaltigleit geht].
Und ja, er hat recht, all die oben aufgelisteten Begriffe sind recht abstrakt, das heisst sie sind schwer zu greifen, also erklärungsbedürftigt.
Das hat mich vor gut einem Jahr solange beschäftigt, bis ich eine Formulierung gefunden habe, die sich für mich stimmig anfühlt.
Ja, ich sage bewußt “anfühlt”.
Denn letzten Endes geht es darum, im Austausch miteinander eine sehr grundlegende Ebene anzusprechen. Eine Ebene, die über den Verstand hinaus geht, vielleicht auch tiefer reicht als der Verstand.
Jedenfalls ist das was ich mich seither immer wieder Frage:
Ist das guff (gut-für-fünf)?
Gut für fünf Generationen
oder auch
Gut für fünf von Uns
Tatsächlich sortiert sich alleine mit dieser Frage vieles, was mir täglich begegnet neu ein. Schön ist es, wenn etwas beide Dimensionen zugleich versucht zu erfüllen – also so etwas wie einen ganzheitlichen Ansatz hat.
Meine täglichen Entscheidungen fallen weiterhin mal so und mal so aus, das heißt, ich setze immer auch mal noch das Ich recht hoch an. Wenn ich für dieselbe Sache verschiedene (subjektiv machbare) Handlungsoptionen habe, dann gibt mir die Frage “Was ist eher guff?” gute Leitplanken hin zur Entscheidung. Mit allem was ich im konkreten Moment einer Entscheidung zum Thema weiss, kann ich mich dann wirklich guten Gewissens für die Option entscheiden, die mir eher “gut-für-fünf” scheint, mal mehr auf die eine und mal mehr auf die andere Weise.
Tatsächlich gibt es letztlich immer verfügbare Handlungsoptionen die durch diesen Filter ausgesiebt werden. Wie in anderen Artikeln hier ausgeführt, gibt es heute mehr denn je oft komplexe Zusammenhänge und gegenläufige Aspekte, die es schwer machen eine klare Sicht auf ein Thema zu haben.
So “schwammig” der Begriff “gut” auch ist, Ich erlebe es als hilfreich, hier bei einer letzten Unklarheit zu einem Thema auf mein Gefühlt zu hören, welche Option eher gut-für-fünf ist. In all der Komplexität vieler Themen, ist das ist “gut-für-fünf” aus meiner Sicht ein funktionierender Kompass,d er recht unabhängig von subjektiven Anschauungen in die richtige Richtung deutet.
Also mal schauen, was mir heute begegnet und wie ich das dann für mich einsortierte, nach der Frage: Ist das gut-für-fünf?
*Nach dem Cradle-to-cradle Ansatz werden Produkte und Materialien konsequent so gestaltet, dass die Materialien vollständig und ohne Qualitätsverlust nach der Nutzungsphase im Kreislauf gehalten werden können. Das bedeutet Produktgestaltung “vom Anfang bis zum nächsten Anfang” zu denken. Im Vergleich zu unsere (irgendwie) gelebten Kreislaufwirtschaft, wird auch die Materialgesundheit als essentielles zusätzliches Thema mitgedacht. Soviel hier in aller Kürze.